KTM Festival Mattighofen 2003: 25.06.2003

Ergebnisse:

Enduro
Motocross
Supermoto
Red Bull Cup 1
Red Bull Cup 2
Superchamp

Bericht:

Pünktlich zum Anreisetag am Mittwoch öffnete der Himmel freundlicherweise ALLE Pforten, nachdem die Sonne zuvor 2 Wochen lang alle Temperaturrekorde brach – na ja, schließlich sollte ja alles sauber sein für morgen. Der Stimmung, die sich schon an diesem Tag bei den bereits angereisten Teilnehmern ausbreitete, konnte das aber keinen Abbruch tun. Und als an besagtem Abend es dann im Festzelt immer gemütlicher wurde und zumindest schon auf der Leinwand herrliche Motorräder zu sehen waren, fühlte schon so mancher, wie das Blut zu brodeln begann und die Hände zu zittern anfingen. Nur noch einmal schlafen, dann war’s soweit.

 

Am Donnerstag, dem 19. Juni 2003 fing das 5. KTM-Festival an. Und dieses mal hatten wir Heimvorteil.

 700 Teilnehmer standen um 9 Uhr Habt Acht und konnten schon nicht mehr erwarten, sich endlich durch die Pisten zu graben und zu ackern und vielleicht auch mal zu fahren (soll wirklich vorgekommen sein!).

 Und dann ging’s los.

 Zuerst am Plan stand am Donnerstag Nachmittag das Enduro-Rennen. 200 motorisierte Waldarbeiter betrieben Tagbau über etwa 5km Länge, dass es eine Augenweide war. Es wurde geklettert, wieder runter gerutscht, gesprungen und geflogen, ab und zu verflogen, weich gelandet, hart gelandet, durchgedreht und wieder Grip gefasst - und gefahren.

Den ganzen Vormittag wütete sich die Truppe durch den Wald, man wollte ja schließlich beim Rennen am Nachmittag den KTM-Werkfahrern um nichts nachstehen.

 Währenddessen quietschten die Supermoto-Fahrer auf dem KTM-Parkplatz durch die Gegend. Diese Spezies zeichnete sich speziell dadurch aus, mit rassigen Slides und einem Mörder-Speed durch Nadelöhrkurven zu rasen und möglichst weit vorzuarbeiten. Manchen aber wurde das zeitweise zu stressig, und deswegen beschlossen einige, mit einem eleganten Drift auch mal den Parkplatz zu benützen, wenn er schon da ist.

Die Motocrosser auf der Bahn direkt neben dem Festivalgelände hatten’s da schon schöner, die konnten wenigstens im Grünen fahren. Das taten sie dann auch, den ganzen Tag lang.  

Zu Mittag wurde es dann bei den Tagebauern ernst, die Werkfahrer von KTM kündigten sich an – und kamen dann. Auf rätselhafte Weise schien es aber vielleicht einigen dieser entgangen zu sein, dass heute Rennen ist und sie eigentlich die Richtzeiten vorgeben sollten. Aber nicht mit Anzug und Krawatte, und schon gar nicht in T-Shirt und Kurzer Hose. Nach einer kurzen Umkleidephase standen sie dann doch alle parat und es ging los. Mit Höllenlärm bretterten die Piloten los, schossen den Starthang hinauf und ließen das Startzelt in einer Staubwolke und Lawine aus Steinen untergehen. Einer nach dem anderen pflügte durch die Strecke und lehrte die Teilnehmer das Fürchten. Als die Werksfahrer alle durch waren, durfte schließlich das Feld antreten und alle ihr Können auf eine harte Probe stellen. 200 Fahrer versuchten, eine möglichst gute Zeit zu erreichen. War’s am Anfang noch human, trennte sich spätestens beim ersten Zickzack-Kurs die Spreu vom Weizen, und einige kämpften schon hart gegen die ziemlich oft gemein in die Quere springenden Bäume. Nichtsdestotrotz aber schlugen sich viele wacker und erreichten dann den großen Hügel. Der erwies sich nachher aber als wirklich groß und lang und steil und... überhaupt. Zum Glück waren die Motoren so laut, dass man die ausgestoßenen Flüche nicht hören konnte. Mit viel Gas und gelegentlicher Hilfe von Piloten, die den Hang schon bezwungen hatten, schafften es dann die meisten den Berg rauf.

 Neben den Großen kämpften auch die Kleinen tapfer auf der Mini-Crossbahn, wenn sie auch nicht ganz so große Sprünge machten. Im Festzelt direkt daneben floss das Bier in Strömen und die Hendl grillten fröhlich vor sich hin. Die waren auch die einzigen, denen heiß war, die Sonne wollte sich nicht ausziehen und so herrschten angenehme Temperaturen zum Ackern. 

Im Wald war’s sowieso kühl und das beflügelte so manchen, doch noch seine Schweiß treibende Arbeit zu Ende zu bringen und aus dem Dunkel des Waldes ins Strahlen des Erlösten überzulaufen. Andere schafften das nicht ganz, es waren einfach zu viele Bäume und Sträucher anwesend, die die Fahrer gar arg behinderten. Vielleicht hat ja einer Hänsel und Gretel getroffen? Und direkt aus dem Knusperhäuschen stammen noch warm die Ergebnisse des Endurorennens:

 

  1. Paul Schrank
  2. Sebastian Pauly
  3. Kai Halbauer
  4. Roy Ludwig
  5. Thomas Fälbl
  6. Arnold Irniger
  7. Rene Halbauer
  8. Lars Unglaub
  9. Patrick Ingram
  10. Peter Papler

Erfreulicher Weise tat sich an diesem Donnerstag keiner arg weh, ein paar fielen halt aus der Reihe und brachen sich irgendwas. Wie das „irgendwas“ schon sagt – eher Knochen, die nicht so lebenswichtig sind. Gute Besserung!

 Es kam der Abend im schönen Mattighofen und die erschöpften Kämpfer kehrten in das Kriegslager zurück, um sich so weit wie möglich zu rekultivieren, damit man die Siegerehrung vollbringen konnte.

 Halt, zurück! Vorher musste das Fest ja noch eröffnet werden! Das tat dann auch Herr DI Pierer mit der Frohbotschaft, dass das KTM-Festival bis auf weiteres IMMER hier in Mattighofen statt finden werde – man stelle sich nachfolgendes Tosen vor, mit dem dieser Vorschlag begrüßt wurde! So, jetzt können wir weitermachen mit der Siegerehrung. Die lief dann nach Plan ab – logisch – und als dann noch DJ Klaus Kinigadner die wieder erwachte Kampfeslust schürte, war die Stimmung an diesem Abend auf ihrem Höhepunkt. Angeblich war die Party noch bis in die Nachbargemeinde zu hören.

 Viele der tapferen Kämpfer verloren die Schlacht gegen den Gerstensaft und mussten geschlagen ins Lager zurück. In dieser Nacht schliefen aber dann alle tief und fest und schöpften neue Kraft für den Supermoto-Wettbewerb, der am nächsten Tag statt finden sollte.

  

Mehr dazu jetzt. 

Ein wolkenloser Himmel überspannte am Freitag Morgen das Festivalgelände, als die ersten Teilnehmer auf der Matte standen um sich auf den Start des Supermoto-Wettbewerbs vorzubereiten. Ein ansehnlicher Pulk hatte sich bereits am Rennplatz eingefunden und freute sich auf die vorbereitete Strecke, die noch im Trockenen lag. Um 9 Uhr dann war offizieller Start und knapp 200 Teilnehmer ließen die Motoren hochdrehen und donnerten über die Piste. Kurven wurden dabei genauso unbeeindruckt passiert, wie der Offroad-Anteil, in dem aber auch ab und zu Sand gespielt wurde. Wenn das im allgemeinen trocken abgewickelt wird, ist es natürlich viel einfacher zu punkten. Was aber, wenn plötzlich, so mir nix, dir nix, sich die Strecke in eine Waschstraße verwandelt, weil der Himmel mal wieder an Blasenschwäche litt? Na immerhin hatten auch die Zuschauer ihren Spaß, den angreifenden Dreckspritzern auszuweichen.

 Der Himmel aber war gnädig und versuchte sich zurück zu halten. So klarte es zwischendurch auch immer wieder auf und die Piloten konnten wieder richtig Gas geben. Dabei war der „schwarze Ritter“ (Roy Ludwig)  einer der härtesten, dieser spurte durch den Track, als wenn er auf Schienen fahren würde. Dreimal darf man raten, natürlich wurde er dann Sieger; der Rest des Teilnehmerfelds platzierte sich wie folgt dahinter:

 

  1. Roy Ludwig
  2. Tim Kieß
  3. Gerhard Zöhrer
  4. Bernhard Koch
  5. Thomas Fälbl
  6. Paul Schrank
  7. Kai Halbauer
  8. Marc Baumgartner
  9. Sebastian Pauly
  10. Patrick Voser

 

Am Nachmittag nach vollbrachten Taten, trauten sich dann auch wieder andere auf die Strecke. Allerdings regnete es mal wieder drunter und so waren die Abstecher auf den Parkplatz wieder öfter zu sehen. Aber auch dieser Nachmittag verging, und mit ihm das schlechte Wetter. Gerade richtig für Oliver Ronzheimer, der am Festivalgelände seine Showkünste auf einer neuen 950er Adventure vorführte – und das nicht zu knapp. Aber die Angst um das schöne Motorrad war doch unbegründet, Ronzheimer fuhr die 950er wie ein Fahrrad. Man möchte nicht meinen, wie wendig 200kg sein können! 

Weiter ging’s danach mit den Freestyle-Akrobaten Kornel Nemeth, Andy Bell, Kenny Bartram und Sebastian Wolter, die sich ein Schanzen-Stelldichein auf nasser Piste gaben. Schwierig, aber ein voller Erfolg! Mit einer Dienstgipfelhöhe von 15 m und ausgefeilten Stunteinlagen flogen sie um die Wette, dass die Luft zu flimmern begann. Und als kleines Special gab’s noch Action-Einlagen à la „Wer kippt am schnellsten zwei Bier am Motorrad“ und „Auch Zuschauer können mal dreckig werden“. Ein Heidenspaß. Auch für den Dreck.

 Aber jeder Tag hat ein Ende, so auch dieser, der sich das Ende wirklich verdient hatte. Eine weitere Siegerehrung fand statt, den Supermoto-Fahrern wurden die Preise überreicht und jeder gönnte sich noch ein paar Bier bei der anschließenden DJ-Night. Bei einigen wurde es dann doch etwas länger, was aber an diesem Abend nicht so tragisch war.

 Tragisch war’s dann eher am nächsten Morgen, beim MX-Rennen, wo man bei Temperaturen von 25°C und mehr im Staub fuhr. Nur gut, dass der Kurs rund war, und sich keiner verfahren konnte, die Piste war knochentrocken und man fühlte sich fast wie in der Wüste bei einem Sandsturm. Trotzdem wurde gecrosst, was das Zeug hielt und die Piloten gaben ihr Bestes, um dem Staub zu entkommen. Stellenweise war die Piste sogar so hart, dass einige schon arg durchgeschüttelt wurden. Es wurden durchaus sehr gute Plätze herausgefahren, wie man sieht:

 

  1. Arnold Irniger
  2. Horst Gangelberger
  3. Roy Ludwig
  4. Mario Wagner
  5. Jürgen Haringer
  6. Rene Halbauer
  7. Kai Halbauer
  8. Paul Schrank
  9. Tim Kieß
  10. Lars Unglaub

Am Nachmittag dann waren noch mal die Supermotofahrer dran, beim 5. und 6. Lauf des KTM Red Bull Supermoto Cups 2003, diesmal aber nicht die Großen, sondern der Nachwuchs. Die standen denen aber um nichts nach, die Rundenzeiten kamen schon gefährlich nah ran! Schauen wir uns auch hier die Ergebnisse an:

 1. Lauf                                                           2. Lauf

 

  1. Rene Hüttenmaier                           1.  Rene Hüttenmaier
  2. Malcolm Schneider                         2.  Hannes Maier
  3. Franky Schultermandl                     3.  Rene Esterbauer
  4. Manuel Kössner                               4.  Thomas Wölfler
  5. Roland Holzschuh                            5.  Malcolm Schneider
  6. Thomas Wölfler                                6.  Franz Thaller
  7. Matthias Toifl-Tusch            7.  Matthias Toifl-Tusch
  8. Rene Esterbauer                             8.  Thomas Stögner
  9. Thomas Stögner                              9.  Manuel Kössner
  10. Roland Heckenbichler                     10. Roland Heckenbichler

 Um 16:00 Uhr schließlich gab dann der Kommandant des Feldes den Befehl zum Sturm auf Mattighofen, der natürlich prompt befolgt wurde. 800 Offroad-Fahrer aus ganz Europa fuhren auf zwei Rädern, manchmal auch auf einem, über den Hauptplatz von Mattighofen und ließen den letzten Rest ihrer Reifen beim Burnout auf dem heißen Asphalt auch noch verglühen.  

Nicht ganz verglühte Oliver Ronzheimer seine Reifen, der noch einmal sein Können unter Beweis stellte und seinen falsch geparkten Ford so richtig demolierte. Auf der Bühne der Vati, unten am Asphalt der Olli, der aber auch ab und zu mal auf die Rampe raufschaute und von einem Ende der Straße zum andern fuhr, und das auf die unmöglichsten Arten.

 Es folgte die zweite Freestyleshow mit den drei bekannten Jungs plus Thamer Engeli (ohne Kenny Bartram, der sich schon mal für den nächsten Tag warmmachte, wo er dann auch den ersten Backflip drei mal hintereinander stand). Die Burschen brannten ein Freestylefeuerwerk vom feinsten ab, mit fantastischen Jumps brachten sie die Menge auf Hochtouren.

 Den Abschluss in Mattighofen machte dann der Wheelie-Contest, an dem einige Fahrer des Feldes teilnahmen und der dann von Andreas Knecht, einem Vorarlberger gewonnen wurde. Danach ging’s zurück zum Festival-Gelände nach Munderfing, wo sich dann jeder noch einmal frisch machte für die Siegerehrung Motocross und die für den KTM Superchamp.

 Kurz nach halb neun war’s dann soweit, die Sieger wurden gekührt, und der KTM Superchamp bekanntgegeben. 1. und somit KTM-Superchamp 2003 wurde Roy Ludwig vor Paul Schrank und Kai Halbauer. Herzlichen Glückwunsch zum Adventuretour-Gutschein!

 Zu der anschließenden Abschlussparty kamen noch einmal alle Fahrer im Festzelt zusammen und feierten gemütlich bis in die Nacht hinein. 

Und wenn sie gut nach Hause gekommen sind, sehen wir sie nächstes Jahr beim 6. KTM-Festival wieder. Freuen wir uns drauf!
Quelle KTM