Enduro Lignano: 17.04.2004

Ergebnisse 2004

Fotos hier klicken (Quelle www.endurolignano.com )

Pressemeldung vom 17/04/2004:

Hier sind wir erneut: auf der Bühne der 19. Veranstaltung von Enduro Lignano 2004, heuer mit dem Untertitel “Extreme”! Ein immer reicheres, komplexeres und anspruchsvolleres Rennen für zirka hundert Bikers der zwei Wertungen “Zweier-Team” und “Marathon”.
Letztere bewältigen das Rennen alleine, ohne sich mit einem Partner abzuwechseln. Heute nachmittag unter einem warmen Sonnenschein, der den vom Regen genässten Sand ein wenig getrocknet hat, fand die erste Herausforderung statt: die Superpole,   welche die Startposition für das nächtliche Rennen festlegt. Die beste Zeit wird mit dem Durchschnitt der beiden von den Fahrern in den zwei einzeln bewältigten Tempos errechnet. Die Superpole ist ferner äußerst wichtig für die Fahrer, um endlich die Strecke unter die Räder zu nehmen und sich vorzumerken, wo die möglichen Punkte zum Überholen, zur Geschwindigkeitsausnutzung sind und wie man die Kurven am besten anschneidet.

Der Schnellste der ersten Runde, welcher sich nachfolgend auch als den absolut Schnellsten herausstellte,  ist der Österreichische Meister und Europameister Werner Müller, der nur so über die Runden flog, die sich ihm noch völlig jungfräulich vorstellte. Somit stellte sich auch sofort heraus, dass die diesjährige Strecke um ca. 30 Sekunden schneller und daher weniger mühsam ist.  Die Teampartner, welche die zweite Runde fuhren, hatten jedoch schon die größte Mühe mit den Spurrinnen und mussten die Geschwindigkeit drosseln. Trotzdem fuhr der Weltmeister von 2002  Aro Samuli die zweite Bestzeit, bloss 5 Sekunden hinter dem Österreicher. Aber es ist ja allgemein bekannt, dass die Finnländer unter den besten der Endurofahrer sind. Die drittbeste Zeit fuhr Fabio Farioli, Weltmeister und mehrmaliger italienischer Meisterschaftstitel, welcher sich als Teampartner einen Champion auswählte: der Finnländer Tiainen Kari, für 7 Mal Weltmeister. Das vierte Tempo ging an den Italiener Giovanni Sala, fünfmaliger Weltmeister und 18 Mal italienischer Meisterschaftstitel, der mit einem anderen Meister “tout court“ ein Team bildet: Cristian Ghedina, welcher sich nicht nur auf den Skier bestens herausmacht.

So ist das siegende Teampaar der Pole Position der Veranstaltung 2004 die Partner Müller (Aut) – Fantin (Ita), es folgen die finnischen Herausforderer Petteri – Samuli des Offiziellen Teams  „KTM“. Dritte Position beim Start um Mitternacht für Tiainen (Fin) – Farioli (Ita) stets auf KTM. Nachfolgend kommen Gallino – Lombardo und an fünfter Stelle Nicoli und Drigo. Das Paar Sala-Ghedina finden wir auf dem elften Platz. 

Es fehlt der Sieger vom letzten Jahr: Mario Rinaldi. Sein Team hat entschlossen, diesjahr nicht zu riskieren, da Mario sich letztes Jahr verletzte und er am nächsten Wochenende eine wichtige Meisterschaftsprüfung zu bewältigen hat. 

Jedoch das wirkliche Rennen und wahre Fest steht noch bevor! Hundert häulende Motorräder gemeinsam auf der an Sprüngen reiche Strecke mit einem schwierigen Anhang gleich zu Beginn verprechen ein einzigartiges Schauspiel. Um Mitternacht der Start wie bei Le Mans: Motos auf einer Seite der Piste, die Bikers gegenüber, alle aufgereiht in Erwartung, dass sich die Startflagge senkt...

UFFICIO STAMPA ENDURO LIGNANO 2004

Pressemitteilung von der Nacht vom 17. auf den 18./04/2004 

Es ist Mitternacht und auf dem Strand von Lignano Sabbiadoro werden die neuen Sterne der 19ten Veranstaltung von Enduro Lignano 2004 geboren.

Hier sind sie: alle Protagonisten auf dem Start wie in Le Mans, alle Bikers auf einer Seite aufgereiht und ihre Partner mit den Maschinen auf der Anderei, in Erwartung dass sich die Startflagge senkt.

Die Superpole wurde am Nachmittag von dem Duo Mueller (Aut) – Fantin (Ita) gewonnen, welche die beste Startposition erhalten. Die Spannung ist nicht nur unter den Fahrern hoch, sondern auch unter dem Publikum der drei seitlichen Tribünen, auf der Terrazza mare und der hell beleuchteten Piste entlang ….. Los geht’s!

Die erste Kurve und sofort ist die Hölle los: Edi Orioli, der die Piste absteckte, hat eine echte drei-Meter-hohe Sanddüne gebaut, welche die Schar prompt selektioniert und die Distanzen zwischen den Bikers bestimmt… Sie versuchen mit Anlauf die Anhöhe zu bewältigen, fallen, überschlagen sich, die Motoren blockieren und die Verfolger werden unter einem Haufen Sand begraben. Nur die Ersten schaffen es, das Hinderniss im ersten Versuch zu überbrücken; zwar der Österreicher Paul Schrank, gefolgt von Werner Müller und unserem Mauro Sant. Und nach der ersten Runde hat sich der österreichischen Meister sofort vor allen andern platziert, vor Schrank und vor dem Finnländer, 5-maliger Weltmeister Kari Tiainen, seinerseits von Samuli Aro verfolgt. Dann Mauro Sant und an seinen Fersen gleich Giovanni Sala. Aber nach der dritten Runde beginnt Schrank nachzugeben und lässt sich von seinen Verfolgern überholen. Und auch Giò Sala beginnt langsam aufzuholen: vom 6. Platz gelingt es ihm, Boden zu gewinnen und nur wenige Sekunden an Müller heranzukommen. Wird er es schaffen, diesen zu überholen? – Auf die Frage: wie kann man das Enduro Lignano gewinnen?- meint Sala, der ausschlaggebende Moment ist der Start, indem man versucht, einen weitmöglichsten Abstand schon in den ersten Runden zwischen sich und den Anderen zu schaffen, und dann natürlich bis zum Ende beizubehalten. Aber vor allem bis zum Ende durchzuhalten, denn zahlreich sind die Tücken und Überraschungen.

Achtzig Runden sind über eine Strecke von zirka 3 Kilometern zu überwinden, wobei man sich zum Auftanken bei den Pit Stops, dem Meeresufer entlang, mit dem Partner abwechselt. Dies geschieht jedes Mal, wenn das Benzin oder die Körperkraft alle sind, bei dieser schnellen Strecke fast alle Viertelstunden.  Sobald dem Teampartner der Transponder (der Timekeeper) ausgehändigt wird, wirft er sich mit erneuter Kraft und Frische ins Getummel um das Podium zu ersiegen. Ein dreistündiges Rennen, wobei schon das Ziel zu erreichen, eine Herausforderung ist. Vor allem für die Marathon-Fahrer, welche mit einer Löwenmut versuchen

auszuhalten: durch eine Strecke mit tiefen Spurrinnen, spektakulären Sprüngen und fortwährenden Vibrationen des Lenkrades, die Arme und Beine hart beanspruchen.

So kann’s geschehen: bei der 34° Runde blockiert sich die KTM von Fabio Farioli unter der Brücke von Terrazza mare und läuft nicht mehr an. Wir sehen ihn zu Fuss in die Boxen zurückkehren; ein Zündungsproblem, meint er. Sofort nimmt sein finländischer Partner Tiainen die Verfolgung auf, aber wertvolle Minuten sind verstrichen und die dritte Position ist verlohren.

Aber das Staffettenspiel und die technischen Probleme können in jedem Augenblick die Situation komplet umstürzen.

So hat es auch das Duo Petteri/Samuli geschafft, die Minute Abstand von dem Paar Müller/Fantin aufzuholen und über zwei Minuten dazwischenzulengen. Bei der Hälfte des Rennens (40. Runde) angelangt, sehen wir sie immer noch an erster und zweiter Stelle, .... und an dritter Stelle positionieren sich erneut Tiainen und Farioli, gefolgt von Nicoli – Drigo und von den Duo’s Gallino – Lombardo und Sala – Ghedina. Aber nichts ist entschieden, bis das Rennen nicht zu Ende ist.

Und während die Mechaniker die Maschinen in den Boxen reparieren, zieht sich das Publikum den Kragen hoch und reibt sich die Hände, um sich ein wenig zu erwärmen, aber das Rennen ist zu erregend, um jetzt aufzugeben. Und mit dem Publikum sind hier auch die Fernsehsender, im Ganzen 60 Kanäle, welche in den nächsten Tagen gesendet werden.

Punkt 3.00 Uhr geht das Siegerpaar durch das Ziel: die Beherrscher der Sanddünen von Lignano Sabbiadoro sind die Finländer des offiziellen Teams der KTM: Silvan Petteri und Aro Samuli. Ihr Geheimnis? Unter den Scheinwerfern erklären sie: sich so oft als möglich abzuwechseln, und die Herausforderung über Farioli zu siegen, welcher ihnen vor zwei Jahren um ein Haar das Podium streitig machte. Auf dem zweiten Platz mit zwei Runden Abstand Werner Müller und Diego Fantin. Auf dem Podium sagt uns Werner, dass es anstrengend war, aber er hat sich trotzdem sehr vergnügt und wird es sicherlich nächstes Jahr wieder versuchen, aber in der Zwischenzeit hofft er, den Pokal Gaerne vom sonntagigen Rennen  auch diesjahr für sich zu gewinnen.

Der dritte Platz geht an Kari Tiainen und Fabio Farioli mit vier Runden Abstand von den Siegern. Es folgen Arnaldo Nicoli und Gianni Drigo (Husaberg/KTM), und das Tandem Sala-Ghedina mit einem Biker, der sich erneut als großen Champion erweist, wobei der Skiweltmeister Ghedina sicherlich eine Überraschung darstellt. Schlussendlich auf der achten Position das hervorragende Ergebnis des österreichischen Paars Schopohl-Bachcek und die elfte Position für das Paar Schrank-Fälbl.

Und auch diesjahr hat der Veranstalter Renato Giampaoli dem zahlreichen Publikm, das bis zu der Preisverleihung mitmachte, ein Spektakel geboten, das die Versprechungen für die neuen Fans eines stets “Extremeren” Enduro Lignano hält.

Bis zum nächsten Jahr also, am zweitletzten Wochenende vom April 2005!

Enduro-Austria bedankt sich bei Evi Durrer