Erzberg 2004: 23.05.2004

Ergebnisse:

Prolog Lauf 1
Prolog Lauf2
Red Bull HareScramble

Alle Detailergebnisse auf www.erzberg.at

Fotos von Enduro-Austria

Videos vom Team Netsystems
 

Tag1 - Das Trassenglühen:
 
1500 StarterInnen am Berg !!
 
Am ersten Tag konnte sich Werner Müller den Sieg holen.
Der Kärntner prügelt seine 525 Katl in 9 Minuten und 46,59 Sekunden auf den Berg und gewinnt mit unglaublichen 7 Sekunden Vorsprung auf Travis Pastrana (USA - Suzuki).
Dritter wurde der Prolog-Vorjahressieger Kurt Nicoll auf einer Allrad KTM 525 EXC.
 
Schnellste Dame war die deutsche KTM-Pilotin Heike Petrick mit einer Zeit von 11 Minuten und 14,66 Sekunden vor der Österreicherin Lisi Mucha, die auf ihrer Husaberg FE450 eine Zeit von 11 Minuten und 26,17 Sekunden in den Berg setzte.
Neben der Allrad KTM war aber auch Yamaha mit Vorderradantrieb unterwegs !
 
Joe Lechner (A) konnte mit der WR450F 2trac den 27 Platz erreichen. Ebenfalls mit einer Allrad Yamaha war Bernd Hupfauf vom Team www.flatout.tv unterwegs.  
 
 
Am Samstag gehts in die zweite Runde. Viele Fahrer hatten auf Grund des Wetters einen Nachteil im ersten Lauf. Der Regen kam um ca 11 Uhr und hörte bis zum Abend nicht mehr auf.
 
Ein weiterer Höhepunkt am Samstag ist die zweifellos die „KTM Superjump-Show“, bei der Freestyle-Motocrosser unglaubliche Sprünge und atemberaubende Stunts in bis zu 10m Höhe zeigen. Mit den US-Profis Kenny Bartram, Ronnie Renner und Travis Pastrana stehen sogar die Chancen für den ersten „Erzberg-Backflip“ sehr gut.
 
Tag 2 - Das Wetterglühen:
 

Auf Grund des schlechten Wetters wurde die Strecke am Samstag auf 7,4km verkürzt.
Trotzdem holte sich Müller auch am 2.Renntag den Sieg. Zweiter wurde wieder der Freestyler Pastrana vor Enduro-Weltmeister Juha Salminen.
Den vierten Platz konnte sich Bernhard WALZER (A) sichern !

Bei den Damen gab es keine Veränderungen in der Reihung: Petrick vor Mucha.

Wie jedes Jahr wurde auch heuer wieder der Sturm auf Eisenerz durchgezogen: Trotz schlechtem Wetter nahmen über 1000 Fahrer an der Sternfahrt durch Eisenerz teil und wurden mit Begeisterung von der Gemeinde begrüßt.

Der Kini-Superjump musste wegen des schlechten Wetters leider auf Sonntag verschoben werden.
Kini selbst wird am Sonntag eingeflogen um dem Specktakel beizuwohnen.

 

Tag 3 - Der Tag des Herrn - Der Tag der Erwachung - oder wie auch immer ...

Es wird mit dem Summerton 22.30 Uhr - Wir haben den Erzbergsieger 2004 noch bei der Heimfahrt angerufen.

Der Veranstalter hat sich für das X. Erzberg Hare-Scramble wieder mal was neues einfallen lassen.
Im Letzten Drittel der Strecke wartete ein Extremes Teilstück das mit Enduro-"Fahren" eigentlich nichts mehr zu tun hat, so Christian Pfeifer.
Alle die Christian Pfeifer schon mal beim Endurofahren gesehen haben, können sich jetzt vorstellen wie dieses Teilstück ausgesehen haben muss.

An und für sich war die Strecke trotz der vielen Regenfälle noch halbwegs griffig. Schwierig zu bewältigen waren gleich nach dem Start die Schotterkegel. Da hatten viele schon das erste mal anständig zu kämpfen. Der Regen hat den Sand sehr aufgeweicht und so die Auffahrten in erste große Hürden verwandelt.
Schwierig auch gewisse Waldstücke und vor allem die Anfahrt beim Badewannensteilhang.
Dort hat sich das ganze Wasser gesammelt und die Fahrer teilweise bis zu der Stiefelunterkante aufgesaugt. Die ersten 50 hatten es noch leichter, später spielten sich dort einige Tragödien ab.

Christian Pfeifer:
"Alles im allen, der härteste Erzberg den ich gefahren bin. Besonders im neuen Teilstück zum Schluss war mehr zu heben als zu fahren"

Dort haben sich Christian Pfeifer und der Enduroweltmeister Juha Salminen ein spannendes Führungsduell geliefert und die Positionen ständig gewechselt. Pfeifer nennt das neue Teilstück liebevoll die "Sado Maso Sektion"

Endstand nach dem Rennen:

1. Christian Pfeifer
2. Juha Salminen
3. Jade Gutzeit
4. Cyrill Despres
5. Kari Tiainen
6. Andreas Obereder   (als bester Österreicher !!!)

Das Rennen wurde wegen Sturmwarnung nach ca. dreieinhalb Stunden abgebrochen.
Trotzdem wurde der Veranstalter von den Fahrern überrascht, da wieder immerhin über 30 Fahrer ins Ziel kamen.

Offizielle Pressemeldung vom Sonntag:

Christian Pfeiffer (D) auf Gas Gas EC300 ist der strahlende Sieger des „Red Bull Hare Scramble“. Beim härtesten Offroad-Motorradrennen der Welt gelang dem Deutschen ein eindrucksvoller Sieg über die Weltelite des Endurosports...! 

Mit einer Gesamtzeit von 1 Stunde und 29 Minuten war Christian Pfeiffer heute einfach nicht zu biegen. Für den mehrfachen deutschen Trialmeister war es zwar nicht der erste Sieg am Erzberg, trotzdem war der heutige Erfolg ein ganz besonderer – Pfeiffer wurde heute Früh erst per Hubschrauber aus Italien eigeflogen, und begann das „Red Bull Hare Scramble“ somit fast völlig ohne Vorbereitung.

Als Zweiter erreichte der mehrfache Enduro-Weltmeister Juha Salminen (FIN) nach 1 Stunde und 34 Minuten das Ziel. Der KTM-Werksfahrer war ebenfalls schon Sieger des „Red Bull Hare Scramble“ und wurde als heißer Favorit gehandelt, konnte Christian Pfeiffer aber letztendlich doch nicht entscheidend unter Druck setzen. Toller Dritter wurde der Sudafrikaner Jade Gutzeit auf KTM, der mit einer Zeit von 1 Stunde und 37 Minuten eine wirklich beeindruckende Vorstellung gab. Vorjahressieger Cyril Despres (F) konnte auf seiner KTM EXC250 nach einigen Problemen gleich zu Beginn des Rennens nur den vierten Platz belegen. 

Bester Österreicher wurde nicht wie erwartet Werner Müller, sondern der sensationell kämpfende Andreas Obereder auf Gas Gas. Bereits im letzten Jahr konnte der sympathische Kärntner unter die Top-Ten fahren, in diesem Jahr kam Obereder mit nur 27 Minuten Rückstand als Sechster ins Ziel. Der Dominator des „Sagem Iron Road Prologs“ Werner Müller mußte sich Obereder um eine Minute geschlagen geben und wurde Siebenter. 

Travis Pastrana, 125er Meister und X Games Sieger aus USA führte kurzfristig und musste dann nach einem Stuerz ab der Wasserleitung ohne Vorderbremse weiterfahren. In den Rolling Stones leckte dann noch sein Kühler und konnte mit diesem Handikkap noch einen sensationellen 17. Platz im Red Bull Hare Scramble herausfahren.

 Insgesamt sahen von den 500 gestarteten Teilnehmern gerade einmal 30 das Ziel. Fast sogar 31, dem Kärntner Klaus Martinjak fehlten knappe 50 Meter auf die ersehnte Zieldurchfahrt als das Rennen wegen eines orkanartigen Schneesturms frühzeitig abgebrochen werden mußte. Beeindruckend war dabei auch, das Fahrer aus 9 verschiedenen Nationen das Ziel im Erzberg-Fahrerlager erreichten, was eindeutig für die hohe Anziehungskraft dieses Events im internationalen Endurosport steht! 

Von den allradgetriebenen Motorräder kam einzig die Yamaha von Joe Lechner (A) auf Platz 26 ins Ziel. KTM-Sportchef Kurt Nicoll (GB) mußte nach 10 von 15 Kontrollpunkten mit einem überhitzten Motor aufgeben. Der Auftritt der beiden neuen Antriebskonzepte darf aber als eindrucksvoller Auftritt gewertet werden und war sicher nicht der letzte Einsatz am Erzberg.

Bemerkenswert waren in jedem Fall die Leistungen aller Starter zum „Red Bull Hare Scramble“. Bei eisiger Kälte und einem Gemisch von Schnee und Regen wurde mit allen Kräften bis zum Schluß gekämpft. Der Streckenverlauf wurde heuer durch einige neue Passagen noch verschärft und die schlechten Wetterbedingungen der letzten Tage sorgten für schlüpfrige Bodenverhältnisse. Umsomehr ein eindrucksvoller Beweis für die tollen Leistungen aller FahrerInnen! 

Umfassende Hintergrundinformationen zum 10. Erzbergrodeo sind in wenigen Tagen auf www.erzberg.at online, die Bilder zum Offroad-Event des Jahres gibt’s brandaktuell auf www.haliklik.at zu sehen!

ORF Sendezeiten: 

Der ORF strahlt seine Berichte über den Erzberg zu folgenden Sendeterminen aus:

Montag, 24.5.

18:30 Uhr, ORF1 (25 Das Magazin) 

Sonntag, 13. Juni

12:30 Uhr, ORF1 (Drive Motorsportmagazin) 

Montag, 21. Juni

20:15 Uhr, TW1 (Erzberg-Bericht)

Fernsehbericht über die Allrad Bikes:

Modern Times, Freitag 28.5. 22.35 ORF2
Der Erzberg als ultimativer Materialtest für neue Technik: 3 Top-Fahrer treten heuer auf Motorrädern mit Vorderradantrieb an - mit Allrad-Bikes wollen sie den letzten Rest Traktion auf Steilauffahrten rauszuholen: Kurt Nicoll auf einer umgebauten KTM EXC 525, Jürgen Fink und Joe Lechner auf einer Yamaha WR 450 2 Trac, einem Modell, mit dem schon bei der diesjährigen Rallye Dakar 3 Etappen gewonnen werden konnten. Hochspannung, wie sich die Spezial-Enduros im Wettbewerbseinsatz schlagen wird, herrscht bei Fahrern, Herstellern - und dem Redaktionsteam von "Modern Times". Das ORF-Zukunftsmagazin bringt als Nachschau zum Erzberg-Rodeo einen Beitrag über die neue Antriebstechnik. Dabei gibt's Ausschnitte vom Rennen, Hintergründe der Technikentwicklung und einen ersten Vergleichstest mit harten Zahlen. Modern Times lässt die Allrad-Bikes gegen normal angetriebene Modelle antreten - auf der Messtrecke wird sich zeigen, was die neue Technik wirklich bringt.

Und nochmal Allrad:

Erzbergrodeo 2004: Joe Lechner kraxelt
mit Allrad-Yamaha unter die Top 20!



Für die Zuschauer sind viele Passagen zu Fuß kaum machbar, dennoch
versuchen beim Erzbergrodeo 500 Starter mit dem Motorrad möglichst viele
Checkpoints und vielleicht sogar das Ziel zu sehen. Letztlich ist das am
vergangenen Sonntag nur 30 Piloten gelungen. Sensationell: Der
Oberösterreicher Joe Lechner wuchtet die revolutionäre Allrad-Yamaha auf
Platz 18. Am Stockerl stehen der Deutsche Christian Pfeiffer (Gas Gas) vor
Enduroweltmeister Juha Salminen (KTM) aus Finnland und dem Südafrikaner
Jade Gutzeit (KTM).

Jeder büßt, auch die Weltelite

Es gibt nur Vermutungen darüber, in welchem Zustand die Streckenbauer die
Route für das 10. Jubiläums-Erzbergrodeo ausgesteckt haben. 30 lange
Kilometer ging es von einer Herausforderung zur nächsten. Sektionen mit zum
Teil lieblichen Bezeichnungen wie "Märchenwald", "Rollin' Stones",
"Wasserrohr" oder "Badewanne" ließen viele Fahrer verzweifeln. Einige
Passagen waren ohne Zuschauerhilfe kaum machbar. Gebüßt hat jeder, auch die
Weltelite. Selbst die Streckenbauer wetteten auf nur fünf bis zehn
Überlebende im Ziel. Dass es trotz Dauerregen und dadurch tiefen Boden
schließlich 33 geworden sind, liegt an den fahrerischen Qualitäten der
Teilnehmer.

Nicht immer bleiben Fahrer und Motorrad eine harmonische Einheit

"Die Allrad-Yamaha kraxelt zwar extrem gut bergauf, aber was da geboten
wurde, hatte zum Teil schon Eiger-Nordwand-Format", erzählt Lechner vom
anspruchsvollsten Endurorennen Europas.
Fahrer und Material leiden beim Erzbergrodeo gleichermaßen, nicht immer
bleiben Motorrad und Pilot eine harmonische Einheit. "Bei einer felsigen
Steilauffahrt hat es mir die Allrad ein klein wenig unkontrolliert aus der
Hand gerissen. Sie ist dann einige Meter Richtung Himmel gestiegen und
schließlich im Wald detoniert. Dabei hat es den Lenker leicht verformt. Die
Sitzposition war dann nicht mehr aufrecht sondern ähnlich der eines
Superbikepiloten. Aber es findet sich am Erzberg ja genug Gesteinsmaterial,
um dieses Problem wieder zu begradigen."

Lob für den Allradler

Voll des Lobs war Lechner für den zusätzlichen Vorderradantrieb seiner WR
450 F 2-Trac. "Sie wiegt zwar ein bißchen mehr, mir hat aber der
zusätzliche Antrieb weit mehr geholfen als die paar zusätzlichen Kilo ein
Nachteil gewesen wären." Die neue Yamaha, die nach der erfolgreichen
Dakar-Teilnahme nun auch die Erzbergherausforderung bravourös bewältigt
hat, bringt über einen Hydraulikantrieb bis zu 15 Prozent Antriebsleistung
aufs Vorderrad.