24h Enduro: 01.06.2004

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Alle Infos zu diesem Rennen gibt es auf der offiziellen Seite: www.endurance-day.de


Forster und Gradl vom hsv-ENDUROsport gewinnen in der Sports Class mit Mailhammer,Suttner das erste 24 Stunden Rennen !!!


Der European Endurance Day 2004 ist eine international ausgeschriebene, lizenzfreie Rennsportveranstaltung für Fahrer von Enduro- und Motocross-Maschinen.
Das Rennen geht über 24 Stunden und wird in zwei Klassen (siehe unten) gewertet.

Und jetzt festhalten.
Unsere Österreich-Abteilung hat wieder mal gezeigt, dass wir ganz vorne mit dabei sind !

In der Prestige Class (4 Fahrer 1 Maschine) konnten Erich Brandauer,Jasinsky, Wills,Günter auf einer Husaberg FE 450FE mit 136 Runden !!! den 4.Platz erreichen !

In der Sports Class (4 Fahrer 4 Maschinen) sahen die Ergebnisse wie folgt aus:

1. Platz  -  Forster, Gradl, Mailhammer, Suttner

3. Platz   -   149 Rd. Dirt & Dusty Racing/Schalko Racing (Schrank,Blauensteiner,Höllmüller,Fälbl)KTM 520,KTM 300,Honda 450,KTM 450

21. Platz -   131 Rd. 2 Rad Unterberger (Grill,Ellmauer,Dreher,Achleitner) KTM 520,KTM 525,KTM 450,KTM 125
23. Platz -   131 Rd. MSC Mattighofen (Matschl,Hölzl,Steinberger,Mucha) 3 x Husaberg FE 450 - Husaberg 380
50. Platz -   108 Rd. Offroad Team Rabenkogel (Gamsjäger, Pomberger,Putz,Robning) 2 x KTM 450, KTM 400, YZ 250

Enduro-Austria gratuliert zu diesen Ergebnissen - Respekt meine Herr- und Frauschaften !

Bericht von Andi Gamsjäger - Offroadteam Rabenkogel, Danke Andi !

Gibt es solche Spinner die sich sowas antun ??
Es gibt sie !! Und vom Offroad Team Rabenkogel Gosau waren auch welche dabei.
Als Fahrer im 4er-Team: Putz Heli, Pomberger Sepp, Robnig Max und Meinereiner, als Betreuer - und nicht weniger wichtig: Schilcher Peter, Pomberger Peter und Schulz Tanja.
 
Bei so einem Rennen geht es in erster Linie um die Ausdauer. Die Ausdauer der Fahrer welche im ständigen Wechsel 24 Stunden am Bock sitzen müssen, auf einer Strecke die keine Zeit zum Ausrasten zugelassen hat, die Ausdauer der Motorräder und aber auch die Ausdauer der Betreuer die genauso ohne Schlaf auskommen mussten, die Fahrer und deren Moppal übernehmen wenn sie aus der Runde kommen, das Ganze wieder auf Vordermann bringen, die Fahrer aus ihrem Delirium wecken wenn sie wieder an der Reihe sind, tanken, putzen, reparieren, Ersatzteile wechseln, Bananen füttern, Elektrolyte einflössen, und wasweissichnochwas müssen.
 
Unser direkter Konkurrent war das Team 2Rad-Unterberger mit Grill Hubert, Ellmauer Christoph, Achleitner Michi und Dreher Hans. Es ging um einen Liter Bier !! Topmotiviert gingen wir am Samstag um punkt 17:00 das Rennen an. Unser Starter war Sepp, nächster Max, dann Heli und als letzter ich und das ganze wieder von vorne - jeder sollte so lange fahren wie er kann. Es pendelte sich rasch ein 3 Rundentakt ein was in etwa 1/2 Stunde entsprach, d.h. jeder ca. 1/2 Stunde vollgas auf einer Strecke wo kein Meter zum ausrasten war (Schlaglöcher, Spurrillen, Gatschlöcher, Steil-Auf- und -Abfahrten usw.) und dann ca. 1 1/2 Stunden zum regenerieren - das sollte sich ausgehen um den Liter Bier zu gewinnen.
 
Beim Start kam das Team 2Rad-Unterberger mit Starter Grill Hubert als 12ter weg, Sepp ca. 10 Plätze dahinter - nicht schlecht bei 76 Teams wovon 67 in unserer Klasse (4 Fahrer, 4 Motorräder) und 9 in der Prestige-Klasse (4 Fahrer, 1 Motorrad) kämpften.
 
Wir waren von Anfang an im direkten 2-Kampf mit den Unterbergern, wechselten einigemale die Platzierungen zwischen 20 und 28 Rang - einmal wir vorne einmal die anderen und gingen mit Rang 21 in die Nacht - Team 2Rad Unterberge mit Rang 24. Die Nacht hat so ihre Tücken, die Strecke nicht beleuchtet und man sah die eigenartigsten Lichtkonstruktionen auf den Motorrädern.
Wir Rabenkogler hatten alle so unsere Schwierigkeiten (so nach dem Motto: in der Dunkelheit siacht ma nid so weit wia bei Togesliacht wo ma weit weita siacht) und verloren einige Plätze so dass wir bei Tagesanbruch 10 Ränge auf die Ischler verloren hatten (wir 31, 2Rad-Unterberger 21). Das Beste der Nachtfahrt war die Umleitung der Strecke durch das Bierzelt - wahnsinn, bei jeder Durchfahrt wurde man bejubelt. Topmotiviert - wir haben in der Nacht schon Gedanken des Aufgebens gesponnen (eiskalt, zaubädlmiad) - ging es dann um 5 Uhr früh wieder in den Tag bis dann kurz nach 6 Uhr Sepp kreidebleich von seinem Turn zurückkam mit Verdacht auf Fieber, Grippe oder so. Kurzerhand wurde beschlossen zu dritt weiterzufahren und Sepp einmal ein bisschen ausschlafen zu lassen, so konnten wir auch wieder einige Plätze gutmachen und kamen auf den 27. Rang vor. Sepp konnte sich aber auch mit Schlaf nicht derschupfen - der erste Ausfall in unserem Team, schade !! Um 10 Uhr wurde die Runde verlängert, ich war der erste unseres Teams der in den Genuss kam - statt ca. 10min betrug die Rundenzeit jetzt in etwa 15min, aber man konnte sich auf den neuen Streckenabschnitten wenigsten ein bisschen (aber auch nur ein kleines bisschen) ausrasten. Der nächste Rückschlag kam als ich zum Wechseln in unsere Box kam: Max und Heli schauten mich nur an uns sagten "wir geben auf, wir sind am Ende" !! Super - für mich kam das nicht in Frage, aber ich konnte sie nicht mehr motivieren und so blieb mir nichts anderes über als das Rennen - d.h. die restlichen 6 1/4 Stunden - alleine fertig zu fahren. Damit war natürlich auch der Liter Bier an das Team 2Rad-Unterberger verloren, denn bei denen lief alles wie am Schnürchen - konstante Runden bei allen Vieren und ein ebenso guter Betreuer, somit konnten sie ihren 21 Rang verteidigen während wir - bzw. ich - immer weiter zurückfiel und schlussendlich mit Rang 50 das Rennen beenden konnte.
 
Kleiner Nervenkitzel noch am Ende der vorletzen Runde: ich taktierte und startete zum letzen Turn um 16:25 damit ich mit 2 Runden (á ca. 15min) noch kurz vor Rennende beim Start durchkomme und noch eine 3. Runde in Angriff nehmen könnte - das Vorhaben gelang, nur wie ich den Transponder an das Lesegerät halte stirbt die Reibe ab. Benzin aus - Griff zum Benzinhahn - steht schon auf Reserve !!!! Panik, Hektik, runter von der Reibe und in die Box schieben, gottseidank ist unsere Box gleich neben Start/Ziel, schnell ein paar Schluck Benzin nachtanken, rauf auf die Reibe und gerade noch vor 17:00 durchgekommen - uff, war ganz schön knapp, aber meine Taktik ist aufgegangen - darf gar nicht dran denken wenn der sch.... Sprudel nur ein paar sek. oder min. vorher ausgeht !!
 
Die vorgenommene grandiose Siegesfeier wurde dann nur noch eine kleine Grillerei in kleinster Runde mit ein paar Dosen Bier und um halb 11 sind wir im Schlafsack gelegen - nach ca. 41 Stunden munter sein und Rennstreß und und und ... eeeeeeeeeendlich in der Waagrechten. Der Hr. Bertl machte dann noch Telefonterror und wollte uns noch ein Loch in den Bauch fragen, aber der Pez hat ihn abwimmel können - haben ihn sowieso nicht mehr gescheit verstanden, der Schlafanfall war stärker als Hr. Bertls Redeschwall.
Beim Heimfahren hat der Pez dann noch das Auto vollgerotzt (siehe Foto) weil er sich in der Nacht noch eine Strauke geholt hat - wünsch ihm ein gutes Waschpulver und natürlich gute Besserung, auch unserem Sepp der sich tatsächlich eine Grippe eingefangen hat.
 
Zum Schluss sei noch gesagt:
*ein Dank an unsere Helfer in der Box - ohne sie wären wir verdreckt, verhungert, versandelt, ...
*ein weiteres Lob an den Veranstalter, ganz besonders an die Streckenposten die nach 23h59min noch genauso motiviert waren wie in der ersten Minute
*ich bin froh dass ich diese 24 Stunden überstanden habe, weil ich mir sehr wahrscheinlich das Ganze nicht nocheinmal antun werde - wobei mir der mordsmäßige Muskelkater noch wurscht ist, aber der Schlafmangel ist so schnell nicht aufzuholen. Vielleicht ändert sich meine Demotivation für das nächste solcherartige Rennen noch in den nächsten 1-2 Wochen ...
 
so denn, mehr Fotos gibts demnächst auf unserer Homepage zu bewundern wenn ich sie vom Pez bekomme, der hat auch einen Film gedreht - das wird was für unsere nächste Huck - spätestens aber zur Weihnachtsfeier