ACC Auftakt: 25.04.2005

Ergebnisse auf www.austrian-cross-country-championship.com

Bernd Hupfauf berichtet vom ACC Tourauftakt in Reisersberg:

Rekord-Teilnehmerfeld beim 1. Stopp der Austrian Cross Country Championships 2005: 248 Starter und somit heiße Duelle in allen Klassen waren auf der abwechslungsreichen Vereinsstrecke des MCC Reisersberg zu genießen. Die ACC ist also im zweiten Jahr ihres Bestehens bereits die größte Offroad-Serie Österreichs!

 
Fotos: www.herwigpeuker.com

Bei Kaiserwetter ging bereits um 09:30 der erste Lauf der Klassen 6 und 7 auf die Besichtigungsrunde, pünktlich um 10:00 Uhr knallte der Startschuss und knapp 90 Reiter, bestehend aus Einsteigern, Damen, Senioren und Junioren sprinteten zu ihren Bikes. Die Strecke war zu diesem Zeitpunkt noch wie mit dem Lineal abgezogen, und bis auf einen anfänglichen kleinen Stau nach der Wasserrohr-Auffahrt verteilte sich das Feld auf der Strecke. Herausragend waren wieder einmal die Top-Drei der Seniorenklasse, Otto Reitbauer, Dieter Spreckelmeier und Roland Lehner, die über zwei Stunden eine wirklich schnelle Runde nach der anderen abspulten.

Bei den Damen konnte sich Marion Möller vor Barbara Niederleitner und (Frau Doktor) Karin Mairitsch behaupten, auf den weiteren Plätzen folgen Daniela Pexa und Julia Baumann. Pexa matchte sich trotz eines längeren Vor-Abends an der Bar sehr hart mit Mairitsch um den dritten Platz, was Ihr aber schlussendlich verwehrt blieb. Für diesen sehr offensichtlich gezeigten Kampfgeist bis zum bitteren Ende erhielt sie von KTM den „Rider of the Event“ Award verliehen und startet beim nächsten ACC Lauf in Roppen/Tirol frei.

Sehr hart war’s aufgrund der teilweise sehr tiefen Strecke für die Young Riders, Timothy Koch konnte sich vor Bernhard Moritzer und seinem Bruder Raymond durchsetzen.  

Im zweiten Lauf der Sportfahrerklassen 4 und 5 (4 Takt) nach der Mittagspause war die Leistungsdichte am Auffälligsten. Die Top-Sechsplazierten der Klasse 4 kamen bei einer gleicher Rundenzahl von 16 absolvierten binnen 8 Minuten ins Ziel, und auch die hinteren Plätze wurden mit sehr knappen Abständen gewertet. Ein Local, Stefan Heimerl, konnte für den MCC Reisersberg den knappen Sieg der Klasse 4 einfahren, in der Klasse 5 der Viertakter über 450 Kubik, den Dampfhämmern, siegte der Penzberger Martin Grünwald auf einer KTM 520 EXC.

Auf der mittlerweile etwas hergenommenen Strecke stellten gleich im Anschluss die Profis, Semi-Profis und Sportfahrer 2-Takt ihre Bikes auf, und die Spannung stieg nochmals: Österreichs Enduro-Meister Berni Walzer (KTM) war ebenso zugegen wie die Top 3 der ACC Gesamtwertung 2004, Thomas Günther (GER/Husaberg), Daniel Stocker (AUT/KTM) und Erich Brandauer (AUT/Husaberg). Dazu gesellte sich Yamaha’s Aushängeschild in Österreich, Joe Lechner, und der Gesamtsieger der European Cross Country Wertung 2004, Simo Kirssi (FIN). Letzterer wäre wohl eine Bank für den Sieg gewesen, würde er nicht heuer mit einer HP-BMW GS 1200 an den Start gehen. Könnte man zumindest meinen. Eine klassische Boxer-BMW, mit der wohl die wenigsten glaubten, Kirssi könne damit wirklich im Spitzenfeld mitmischen, vor allem, da die Längsrillen an manchen Streckenabschnitten teilweise sogar für Einzylinder schon recht tief waren. Doch wie schon beim GCC Auftakt zeigte Simo, was mit diesem Bike alles möglich ist und fuhr in den ersten 5 Runden in den Top-3, bis ihn ein kleiner Sturz, der die Benzinzufuhr kappte und einen längeren Boxenstopp von Nöten machte, einbremste. Die Rundenzeiten, auch nach der Reparatur, zeigten, dass er wirklich auch mit dem Tuttelbär vorn dabei ist. Den Zuschauern war er mittlerweile ohnehin zum absoluten Liebling geworden.

An der Spitze ließ sich erneut der Allgäuer Kampfhund Thomas „Fuxi“ Günther die Butter nicht von Brot nehmen, er holte sich die Führung von FLATOUT.ktm Rider Dieter Happ in der zweiten Runde und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter veranstaltete Berni Walzer, der als Nachnenner von sehr weit hinten starten musste, ein wahres Gemetzel und schob sich mit 1 Minute 20 Rückstand auf Platz zwei, noch vor KTM Markenkollege Daniel Stocker, der das Podium komplettierte.

Neben der zahlenmäßigen Steigerung der Teilnehmer war auch eine generelle satte Leistungssteigerung und höhere Leistungsdichte zu bemerken, es wurde in allen Klassen weit weniger Überrundet und viel knapper um jeden Platz gefightet. Auch sind die Klassen intern (& dank dem ACC Aufsteiger-Prinzip) heuer stimmiger, die Semi-Profis haben die Sportfahrer-Klassen erstmals im Griff. Die Fairness wird trotzdem immer noch sehr hoch gehalten, das gesamte Wochenende verlief Unfall-, und Verletzungsfrei und der Anstand wird beim Überholen sehr hoch gehalten.

Für Rudi Panhans, Organisator vor Ort, war diese ACC die seit sechs Jahren bestbesuchte Veranstaltung auf der MCC Strecke, die selbst ihn und sein erfahrenes Team vor eine Herausforderung stellte. Wir möchten uns an dieser Stelle wegen der langen Wartezeiten bei der Papierabnahme entschuldigen, denn trotz empfindlich verteuerter Nachnenngebühr bevorzugten es immer noch sehr viele, erst vor Ort zu nennen. Danke auch an die Disziplin der Teilnehmer im Fahrerlager, denn NUR SO hatten alle Platz. 

Die Austrian Cross Country Championships 2005 sind nun komplett organisiert, das große, krönende ACC Finale konnte nun am 27. und 28. August in Mattighofen fixiert werden. Wir sind mit dem Tour-Abschluß in den allerbesten Händen, denn der ausrichtende Verein MSC Mattighofen ist der wohl aktivste Offroad-Motorrad-Klub Österreichs, und das seit sehr vielen Jahren. Wir freuen uns jetzt schon sehr darauf und wer weiß … vielleicht stellt KTM ja wieder ein paar Weltmeister an den Start, wenn wir schon vor den Werkstoren des ACC-Hauptsponsors gastieren.

Fotos: www.herwigpeuker.com