Rimato Kroatien: 16.05.2005

Ergebnis Samstag

Ergebnis Sonntag

Bilder und ein Video der Veranstaltung gibt es in einigen Tagen auf www.enduro-club-aichfeld.at/nuke

2. und 3. Lauf Rimato Cup / Delnice (HR) / 14.-15. Mai

Ein traumhaftes Enduro-Wochenende wurde den weit gereisten Gatschhupfern diesmal in Skrad bei Delnice geboten. Die Bezeichnung Gatschhupfer ist angesichts dieses außergewöhnlichen Rennens mehr als angebracht, da der wochenlange Regen den sonst so trockenen kroatischen Waldboden perfekt für das Endurorennen vorbereitet hatte. Die tapferen Frauen, die die teilweise nicht mehr zu erkennende Ausrüstung wieder von den Erdmassen befreien müssen, sind wahrlich nicht zu beneiden...

Die Strecke an sich übertraf alle Erwartungen. Für Amateurfahrer war der Rundkurs etwa 27 km lang, für die Profis kamen dazu noch ein paar Schmankerln wie Bachbette, Steilhänge rauf und runter, Felswege und Wasserdurchfahrten, was die Länge dann auf insgesamt 35 km erweiterte. Zu fahren waren an beiden Renntagen jeweils drei Runden, wo man am Samstag nach 1:50 Stunden wieder am Start stehen musste. Um die Fahrer noch ein wenig mehr zu fordern, wurde die Zeit am Sonntag auf 1:30 verkürzt. Innerhalb der ganzen Runde gab es eine sogenannte Sonderprüfung mit einer Länge von 4 km. Die dortigen Fahrzeiten waren dann für die Platzierung ausschlaggebend.

Die Verkürzung der Rundenzeit wurde dadurch begründet, dass 80% der Fahrer schon nach einer Stunde wieder zurück waren. Das waren die Amateure und die Profis, die sonst auch in der Staatsmeisterschaft vertreten sind. Jene Profifahrer aber, die so ehrlich oder ambitioniert sind und sich nicht mehr zu den Amateuren zählen aber eben Hobbyfahrer sind, kamen dabei in ernste Zeitprobleme. „Ich hab ja gestern schon 1:35 für eine Runde gebrauch, wie soll ich dann heute in 1:30 auch noch tanken?“ war da am Sonntag beim Start von manchem verzweifelten Profi zu hören. 

Auch wenn die Zeit für 80% der Fahrer ausreichend war, wäre es doch schön gewesen, wenn auch die restlichen 20% bei einem Etappenrennen auf Sicherheit fahren hätten können. Das Rennfieber packt schließlich jeden...

Abgesehen von der zeitlichen Verkürzung waren die beiden Rennen der Traum eines jeden Endurofahrers. Die Begeisterung und die Gastfreundlichkeit der kroatischen Bevölkerung waren überwältigend. Selbst im tiefsten Wald standen Leute, um die Fahrer anzufeuern. Das hatten sie auch bitter nötig, denn viele hatten wohl nicht mit einer so anspruchsvollen Strecke gerechnet. „Warum tut man sich so etwas an?“ fragte sich am Abend so mancher. Auf jeden Fall schleppten sich am Sonntag bei weitem nicht mehr alle 120 Fahrer des Vortages bis zum Start. Der Regen in der Nacht hatte wohl auch einige zum vorzeitigen Heimfahren bewegt. Am Sonntag hatten sich dann Teile der Strecke schon das Prädikat „fast unfahrbar“ verdient.  

Daniel Stocker sicherte an beiden Tagen den Sieg in der Profiklasse, was ihm ordentlich Punkte für die Gesamtwertung einbrachte. Auf den zweiten Platz kam am Samstag Peter Bachler, dicht gefolgt von Günter Schopohl. Dieser musste sich auch am Sonntag mit dem dritten Platz zufrieden geben, obwohl er nur knappe 5 Sekunden Rückstand auf den zweitplatzierten Omar Hiasat hatte.  

Alles in allem waren der 2. und 3. Lauf des Rimato Cups in Kroatien ein unvergessliches Erlebnis, das alle überraschte und an ihre eigenen Grenzen brachte. Aber ist es nicht gerade das, was den Reiz des Endurofahrens ausmacht?