Brandauer geigt auf: 19.11.2007

Fette Hindernisse beim Rodeo-X Endurocross in der Wiener Stadthalle.

Rund 80 Fahrer nahmen die Herausforderung an, am 16. und 17.November in der Wiener Stadthalle das erste Rodeo-X indoor zu bestreiten. Bereits im Rahmen des Erzberg-Rodeos fand das erste Rodeo-X großen Zuspruch bei Fahrern und vor allem bei den Zusehern. Besser kann man einem Offroader nicht auf die Finger schauen, ist man doch Hautnah am geschehen dabei.

 

So auch in der Wiener Stadthalle. Die tausenden Zuseher hatten erstmals die Gelegenheit ein komplettes Rennen aus nächster Nähe zu genießen. Durch den Umstand, dass auch nicht alle Teilnehmer gleichzeitig starteten, konnten auch die Fahrer selbst Ihre Kollegen direkt an der Rennstrecke anfeuern.

Die Halle mit einer eigenartigen Mischung aus Sand und Sägespänen (Mörder Grip !) aufgefüllt konnte es dann auch schon losgehen ! Am Freitag Nachmittag wurde zuerst ein Auscheidungsrennen gefahren. Ein großer Teil der Starter musste sich dort bereits verabschieden. Ein Hoffnungslauf sorgte letztlich für die letzten Restplätze in der Aufstiegsgruppe.
Im Finale des ersten Tages ging es dann schon ordentlich zur Sache. Bereits gleich nach dem Start hatte Veranstalter Karl Katoch eine riesige Holzpyramide angelegt, die nicht nur dem 6-fachen Enduroweltmeister Giovanni Sala Kopfzerbrechen bereitete. Auch der 12-fache Trialstaatsmeister und Enduroprofi Erich Brandauer oder der Trial- und Erzbergspezialist, BMW-Werksfahrer Andi Lettenbichler  scheiterten mehrmals an diesem Holzhaufen. Die Holzpyramide wurde dann in späterer Folge entschärft.

Im Finale selbst waren die Zuseher dann nicht mehr auf den Plätzen zu halten. Spannende Zweikämpfe und spektakuläre Stürze heizten die Halle auf. Für die Sensation sorgte letztlich Erich Brandauer. Der Sprecher der Veranstaltung informierte die Besucher in eindrucksvoller Weise wer dieser Mann ist und vor allem woher er kommt ! und die Halle trug Erich Brandauer als Gewinner über die Ziellinie. Eine Stimmung die schwer zu beschreiben und selbst erlebt werden muss.

 

Am Tag 2 starteten die Ausscheidungsläufe bereits zu Mittag.
Es wurde viel diskutiert und nach mehreren Streckenbegehungen mit Fahrern und Veranstalter wurde die Strecke ein wenig flüssiger zubereitet. Die große Holzpyramide wurde um einen 40cm Baumstamm erleichtert und die Anfahrt mit einem kleineren Baum abgeflacht. Nachdem sich auch viele Fahrer in den LKW Reifen versenkt, und sich teilweise bis zu den unter den Reifen liegenden Lautsprechekabeln durchgegraben haben, wurden auch diese mit Gummi und Sand aufgefüllt.

Die Roof-Sektion, gespickt mit gewaltigen Felsblöcken, wurde ebenfalls von den Fahrern selbst aufgefüllt. Auch Gio Sala klaubte fleißig an den Steinen herum, musste aber letztlich doch wegen einer Verletzung vom Vortag das Handtuch werfen.

Den Favoriten für Samstag hat es leider auch erwischt – Erich Brandauer verletzte sich wie viele andere Starter auch am Fuß, wollte aber unbedingt am 2.Tag dabei sein. Und es kam wie es kommen musste, Erich Brandauer im Finale und die Halle tobte. Die Reglementänderung erlaubte es am Samstag den 40 Besten Fahrern zu starten. Zwanzig im großen, und zwanzig Fahrer kleinen Finale. Die Strecke war auch nach dem Umbau extrem anstrengend und fast alle Fahrer hatten mit starken Krämpfen und ersichtlichem Leistungsverlust zu kämpfen. Die Stürze waren vorprogrammiert und sahen nicht weniger spektakulär aus als am Vortag.

BMW darf feiern, denn der 2.Tag geht an die BMW Lenker, Jeff Goblet mit Sieg und Andreas Lettenbichler auf dem 2.Rang. Erich Brandauer kämpfte bis zur letzten Sekunde und bestätigte mit Rang 3 ein weiteres Mal seine Professionalität. Auch das Enduro-Austria-Racing-Team konnte mit einem 8.Rang durch Paul Schrank und einem 9.Rang durch Manfred Weißensteiner voll mitpunkten.

Auch wenn diese Form des 2-Rad Offroadsports nicht mehr viel mit Endurosport gemein hat, juckt es den Enduristen dennoch hier ordentlich mitzumischen. In Zukunft werden es aber wohl die Trialfahrer sein, die hier in diese Sektion des Offroadsport einsteigen werden. Mal schaun …

In Summe eine gelungene Veranstaltung bei der auch der sonst in den einsamen Wäldern rasende   Endurofahrer die Fans hautnah spüren kann. Ev. sollte man die Organisation hinsichtlich Empfang der Fahrer und die Infoweitergabe an das Fahrerlager nochmals überdenken. Fürs erste Mal und unter unter Zeitdruck des Programmablaufs in der Halle funktionierte aber alles gut.

Bis zum nächsten Jahr in der Wiener Stadthalle.

Detaillierte Ergebnisse auf www.zeitnehmung.at

Finale Freitag:

1

3

Erich Brandauer

2

2

Andreas Lettenbichler

3

1

Giovanni Sala

4

11

Jeff Goblet

5

7

Gerhard Forster

6

8

Hans Peter Leitner

7

22

Paul Bernsteiner

8

4

Klaus Martinjak

9

14

Dieter Happ

10

42

Peter Enöckl

 Finale Samstag:

1

11

Jeff Goblet

2

2

Andreas Lettenbichler

3

3

Erich Brandauer

4

7

Gerhard Forster

5

8

Hans Peter Leitner

6

22

Paul Bernsteiner

7

42

Peter Enöckl

8

10

Paul Schrank

9

48

Manfred Weissensteiner

10

39

Alexander Schachner

11

76

Dieter Rudolf

12

31

Christian Leitner

 Fotos und Bericht: Enduro-Austria, M.M