Happ im Finale bei Hells Gate: 17.02.2009

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Hell’s Gate: KTM-Pilot Blazusiak als Erster durchs Höllentor

Dieter Happ beim Enduroklassiker als einziger Österreicher im Finale. Zum zweiten Mal in Folge holte sich KTM-Pilot Taddy Blazusiak den Sieg beim italienischen Hard-Enduro-Klassiker „Hell’s Gate“. Als einziger Österreicher
schaffte es Ex-Snowboardchamp Dieter Happ ins Finale dieses brutalen Rennens und landete mit seiner Husaberg auf Rang 27. Von 100 Startern sahen nur sieben das Ziel.

Beim Hell’s Gate gibt es keine Zufallsieger. Die allermeisten bleiben bei dem von Enduro-Legende Fabio Fasola erfundenen Rennen bereits in der sechsstündigen Qualifikation auf der Strecke. Für die Weltbesten beginnt erst dann das Finale, das wieder mehrere Stunden dauert. Nach über 240 höllischen Offroadkilometern triumphierte am Wochenende der polnische Weltklasse-Endurist Taddy Blazusiak in der malerischen Toskanakulisse rund um Lucca. Der Erzbergchamp verwies Enduro-WM-Star Alessandro Botturi (Italien/KTM) und den mehrfachen Trial-
Weltmeister Dougie Lampkin (GB/Beta) auf die Plätze.

Happ als einziger Österreicher im Finale: 100 starten, 30 kommen ins Finale. Als einziger Österreicher schaffte es der Tiroler Dieter Happ auf seiner Husaberg auch heuer wieder in den erlesenen Kreis der Finalisten. Das "Hell's Gate" ist schon bei normalen Wetterbedingungen eine wahnsinnige Hard-Enduro-Schinderei. Diesmal war der toskanische Boden zusätzlich beinhart gefroren, Felsauffahrten mit Eis bedeckt und die Wasserpassagen
waren beim Start am Samstag um 7.00 Uhr früh spiegelglatt.

„Einfach irgendwie überleben“ „Speziell bei den vier Sonderprüfungen der 120 Qualifikationskilometer haben
viele Piloten nur versucht, irgendwie zu überleben“, so Happ: „Manche Waldabfahrten waren derart rutschig, dass die Fahrer samt Maschine richtiggehend durch den Wald gefallen und dann auf den Weg gekracht sind.“ Happ selbst
konnte während der ersten 60 Kilometer der Qualifikation Tuchfühlung mit der Spitze rund um Taddy Blazusiak halten. Dann zwang ihn ein kaputter Reifenhalter, das Tempo zu dosieren. Trotzdem qualifizierte sich Happ als 24. recht sicher für das Finale der Top 30. Zur „Belohnung“ noch härter, noch länger, noch gnadeloser.

Das Finale ist die „Belohnung“ für die 30 Besten. Es führt über weitere 120 Hard-Enduro-Kilometer. Hell’s Gate-Erfinder Fasola legt diese Finalroute noch einmal härter, gemeiner und unfahrbarer an. Er nennt die Finalisten „Ritter des Unmöglichen“. Dieter Happ ist einer von ihnen: „Die Bedingungen waren brutal. Vor dem Finalstart am Nachmittag war es zunächst echt schwierig, sich noch einmal total zu fokussieren“, sagt der Ex-Snowboard-Champion, der sich immer mehr in der Hard-Enduro-Weltklasse etabliert. Ein heißes Bad, ein Glas Wein und Schlafen Im Hell’s Gate-Finalmodus werden diejenigen Piloten abgewunken, die mehr als 18 Prozent über der Zwischenzeit des Führenden liegen. Bei Happ war dies nach etwa 45 Kilometern des Finales der Fall: „Ich hätte nie aufgegeben. Aber ich muss zugeben, dass meine Konzentrationsfähigkeit bereits sehr am Limit war. In
manchen Passagen bin ich schon ein wenig neben mir gefahren.“ Mit seiner zweiten Finalteilnahme und Platz 27 im offiziellen Endklassement ist Happ absolut zufrieden: „Hier fahren Trial- und Enduroweltmeister, Dakarsieger und die besten WM-Piloten. Hier in den Top-30 zu finishen, ist ein Riesenerfolg für mich.“

Nach dem fast zwölfstündigen Härtetest hat das Wort „Feiern“ eine ganz eigene Bedeutung. Dieter Happ lacht: „Ein heißes Bad, ein Glas Wein und dann zwölf Stunden Tiefschlaf“.
Nächstes Großereignis in Happs Rennkalender ist die „Red Bull Romaniacs“. Bei dieser mehrtägigen Hard-Enduro-Rallye rund um Sibiu hatte sich Happ im vergangenen Jahr verletzt. Zum Comeback hat er wieder einen Top 10-Platz im Visier.

Auch Paul Bernsteiner hat uns das Rennen aus seiner Sicht geschildert:

Ein würdiger aber leider nicht sehr erfolgreicher Saisonauftakt in der Toskana, Italien.
Nach der 6-stündigen Anreise waren wir froh, als wir endlich das Hotel Il Giocco inmitten der toskanischen Landschaft erreichten. Nach anfänglichen Anmeldeschwierigkeiten fuhren wir zum Fahrerlager, um das Motorrad ein letztes Mal zu kontrollieren, Startnummern aufzukleben und den Transponder zu montieren, um es danach in den Parc Ferme´ zu bringen.

Für Österreich am Start waren Dieter Happ (Husaberg), Peter Enöckl (Sherco), Lars Enöckl (KTM) und Paul Bernsteiner (Plassnik Motos Husqvarna). Am Samstag startete das Rennen um 07.00 Uhr in die Qualifikation und gleich auf den ersten Metern konnte man feststellen, welche Kriterien heuer renn- entscheidend werden sollten, dieses Jahr waren es Eis, Erdeis, und Glatteis! In der Quali sind 4 Runden mit jeweils einer gezeiteten Sonderprüfung zu fahren, auf der Etappe hat man eigentlich „nur“ innerhalb der vorgegebenen Zeit bleiben müssen.

Nach den ersten zwei Runden hat es eigentlich noch ziemlich gut für mich ausgeschaut, Ziel war natürlich die Teilnahme am Finale, doch in der Dritten Runde ereilten mich heftige Muskelkrämpfe, welche das Fahren sehr mühsam und kraftraubend machten. In dieser Dritten Runde habe ich dann leider soviel Strafzeit „aufgerissen“, welche leider auch nach einer etwas besseren Vierten Runde nicht mehr gut zu machen war! Gesamtfahrzeit in der Qualifikation waren übrigens fast 6 Stunden.

Als die endgültigen Zeiten im Fahrerlager ausgehängt wurden, war mir bereits klar, dass es leider nicht gereicht hat, um im Finale zu starten. Leider knapp nicht geklappt hat es auch für die Enöckl´s und so war Dieter Happ der Einzige, der im Finale die österreichischen Fahnen hochgehalten hat.

Das Finale startete schließlich um 15.30 Uhr, zu bewältigen waren wiederum 4 Runden, jedoch diesmal wirklich in schwierigstem Gelände. Favorit war auch diesmal wieder der Vorjahressieger und Erzbergchamp Taddy Blazusiak (KTM) welcher die Führung zwar zwischenzeitlich einmal an Alessandro Botturi (KTM) abgeben musste, im Ziel waren es aber dann doch über 10 Minuten Vorsprung, welche sich der Pole bei mittlerweile kompletter Dunkelheit herausfahren konnte. Der sympathische deutsch-österreichische BMW Werksfahrer Andreas Lettenbichler beendetet das Rennen als hervorragender Sechster.

Mein Resümee von diesem Wochenende schaut so aus, dass ich einsehen musste, Kondition kann man nie genug haben! Auch wenn ich mich auf dieses spezielle Extrem-Enduro-Rennen vorbereitet habe, für das Höllentor hat es heuer leider nicht gereicht! Ein Grund mehr für mich, motiviert weiter zu trainieren um die bevorstehende ACC-Saison „ohne“ Konditionsschwächen durchzustehen und erfolgreich zu beenden! Zum Schluss muss ich mich noch bei meinem Servicemann Roman Lobner bedanken, welcher mich trotz meiner Probleme immer motiviert hat.

Hell’s Gate 2009, die Finisher
1. Taddy Blazusiak (KTM)
2. Alessandro Botturi (KTM)
3. Dougie Lampkin (Beta)
4. Graham Jarvis (Sherco)
5. Tom Sagar (Husaberg)
6. Andreas Lettenbichler (BMW)
7. Piero Sembenini (Gas Gas)
(c. panny/h. wetzelsberger/www.ig-gatsch.at)

Quellen: C. Panny/H.Wetzelsberger und P.Bernsteiner
Fotos: Massimo Tamburelli, Bersteiner


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