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Webseite des Veranstalters, Ergebnisse: www.battle-x.com
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BATTLE-X brandheißes Extremenduro

Im Endurosport gibt es ja bekanntlich immer wieder Neues zu entdecken. Speziell in den letzten Jahren ließen sich viele Veranstalter Verschiedenstes einfallen, um Fahrer auf ihr Feld zu locken. Spezielle Modi wurden ausgedacht, spannende Startverfahren entwickelt und "Sonderprüfungen" über künstliche Hindernisse wurden in so manchen Parcours gestellt...

Die bekannte Veranstalter-Bande rund um die BABOONS hatten sich aber jetzt für 10. und 11. Juli 2010 was ganz Neues einfallen lassen und lud dazu nach Deutschland, Waffenrod bei Eisfeld. Oberhalb Nürnberg gelegen im Freizeitpark Waffenrod stelle der Motorsportverein Suhl innerhalb einer Woche einen Parcours auf, der alle Stücke spielte. Die Veranstalter hofften auf über 100 Fahrer, 66 waren genannt und angetreten sind leider nur 35. Teilweise von den Romaniacs und anderen Bewerben zuvor gezeichnet, mussten etliche kurzfristig absagen. Für so ein Extrem-Wochenende muss Mann eben fit sein.Dennoch - die Veranstalter boten für die angetretenen Rider und viele Zuseher eine protzige Show und trieben die Athleten zwei Tage lang über die künstlich angelegte Piste.

35 aufgeweckte Burschen, temperamentgedämpft durch die unglaubliche Hitze, wollten bei diesem allerersten BATTLE-X ihr Glück versuchen. Mit am Start vom E.A.R.T.: Matthias Weichselmann und Hannes Brandtner die in der Endwertung die Plätze 5 und 11 belegen. Die Idee: das Rennen sollte extremer, härter, kräfteraubender sein und sich über zwei Tage von Früh bis Spät dahinziehen.

Erstmal ist zu erwähnen, dass die Organisation bis in die Wurzeln perfekt geplant war und alles exakt funktioniert hat - reibungslose Nennung, Barcode-System zur Rundenwertung, perfekte Streckengestaltung und ein eingehaltener Zeitplan.

Über 4 km zog sich der Kurs über eine hängende Wiese. Von Schlammloch, Autoüberfahrten, einem zu überwindenden LKW Aufleger, Container mit Wasser gefüllt, einem Steinfeld bis hin zu den üblichen Hindernissen wie Rundhölzern in Übergröße, Reifen liegend wie stehend und Betonrohren gab es alles was das Extremenduro-Herz begehrt.

Am Samstag ab 13 Uhr begann der TORTURE TEST. Vier Stunden lang hatten die Fahrer Zeit sich über diese harte Strecke zu quälen. 20 Runden mussten unter der grellen Sonne gefahren werden. Diese Aufgabe verlangte den Fahrern schon vieles ab. Wer es schaffte diese Anzahl an Runden vor Ablauf der Zeit zu absolvieren, musste am selben Abend - nach einer kurzen Pause - nochmals an den Start zum SUDDEN DEATH - dem schnellen Tod einzelner Rider. Bei Flutlichtbeleuchtung trafen sich die Geschundenen um 21 Uhr, um in 6er Gruppen auf einer 1 km langen Speed Hill Strecke, natürlich gespickt mit Hindernissen, gegeneinander zu fahren.

Folgendes war geplant: 6 Fahrer starten gleichzeitig, bringen ihr Motorrad über Sprünge, Rundhölzer, Steine und ein Kiesbett und rauschen ins Ziel. Der letzte kassiert einen Totenkopf. Jeder Fahrer startet 3 mal in unterschiedlichen 6er Gruppen. Fährt er davon zwei mal auf den letzten Platz... ist er mit 2 gesammelten Totenköpfen aus dem Spiel ! Auf 15 Läufe aufgeteilt heizten die Rider, unter ihnen Simo Kirssi, Ralf Scheidhauer, Daniel Hähnel, Andre` Engelmann, Günther Thomas und einige mehr, über die vorgegebene Strecke. Enorme Staubentwicklung gestaltete das Rennen in der Dunkelheit noch schwieriger. Das kam dem Veranstalter-Gedanken gerade recht, denn schließlich und endlich wollten sie es ja extrem.

Alle die in der Nacht keine zwei Totenköpfe aufgesetzt bekamen mussten am nächsten Morgen zeitig raus... Bereits um 9 Uhr versammelten sich die "Überlebenden" zum Vorstart von RISING SUN, dem dritten Bewerb. Nicht nur die Rennstrapazen des Vortages standen den Fahrern ins Gesicht geschrieben, manchen konnte man auch die im Partyzelt verweilten Stunden ablesen. Die Race Bar hatte es scheinbar auch in sich :) Ein erneuter Lauf über die verlängerte Torture Strecke stand auf dem Programm. Diesmal galt es in 2,5 Stunden, wiederum bei beinahe 40° Hitze, mindestens 8 Runden zu glühen. Jedoch jede gefahrene Runde mehr zählte gut für die Startaufstellung zum Finale, welches manchen noch am Nachmittag blühte.

Die 8 Runden waren für fast alle Bewerber fahrbar, da sich die Sonne am späteren Vormittag kurz verdeckte. Die Starter zeigten ihr Können. Die Besten schunden ihr Bike ganze 18 mal über die schweren Hindernisse.

Nach einer kurzen Siesta gings zur FINAL DESTINATION, dem letzten Bewerb des Wochenendes. Wer sich jetzt noch im Rennen befand war kurz vor dem Ziel. 15 Kämpfer fanden sich um 13 Uhr zum Le Mans Start ein. Nach einem Herzrhythmus Countdown hieß es ran ans Bike, aufsitzen und Gas. Eine ganze Runde galt es auf dem Battle-X Kurs zu knacken. Sobald der erste der 15 durchs Ziel fuhr wurde ein Countdown von 2 Minuten länge gezählt. Wer es innerhalb dieser Zeit ebenfalls über die Zielhölzer schaffte, stieg auf ins nächste Rennen. Für alle die nur nach Ablauf des Countdowns das Ziel sahen, hieß es zum Song "LOSER von Beck" raus! Dieses Verfahren wurde solange, mit sich ständig verkürzenden Countdowns, wiederholt bis nur noch 5 Fahrer im Rennen waren.

In den kurzen Pausen zwischen den einzelnen Läufen zogen sich die Fahrer für eine Minute in die wenigen Schattenflecken zurück die das Feld bot. Das letzte Rennen entschied dann so um 14 Uhr die Plätze 1 bis 5. Simo Kirssi zeigte seine deutliche Überlegenheit und konnte jeden einzelnen Countdown auslösen! Über ein ganzes Wochenende hin beschäftigten sich 35 Männer ausschließlich mit dem Kampf gegen extreme Hitze, extreme Hindernisse und ein wenig Party im großen Festzelt. Für nächstes Jahr wünschen wir den Veranstaltern mehr Interesse für dieses tolle Konzept.

Es hat ja schon so manchen Versuch gegeben ein Rennen über künstliche Hindernisse zu veranstalten. Da diese Rennen häufig aber wirklich nur von Vollprofis bezwingbar waren, ließen sich möglicherweise viele Interessierte davon abhalten sich fürs BATTLE-X zu nennen. Doch Jens Zimmermann und sein Team verstanden es eine ideale Balance zwischen spektakulär, schwierig und trotzdem fahrbar ( nicht nur für Pro-Rider ) zu zimmern.

Also: allen Interessierten mehr Mut fürs nächste vermutlich wieder perfekt geplante Battle. Danke an die engagierten Streckenbauer des MSV Suhl. Weitere Infos zur Veranstaltung: www.battle-x.com

Enduro-Austria, diNes

www.enduro-austria.at